Seckeles-Gäules-Club mit neuem Ordensträger
Sitzung am Samstagmorgen
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Statt des erkrankten Uwe Hasenmaile hieß Sven Kindler als Co-Chef am Samstag in aller Herrgottsfrühe um 9.28 Uhr „Kanalfahrer aller Länder, Seckel und Ober-Seckel zur 37.Sitzung des Seckeles-Gäules-Clubs im Rocklore-Bäck willkommen.
Schramberg. Weil sich auch Hans-Peter De Bayer mit Grippe abgemeldet hatte, vermutete Kindler, die beiden lägen wohl miteinander im Bett. Höhepunkt war die Verleihung des Seckeles-Gäules-Ordens an Andreas „Fips“ Hettich. Er ist der 55. Ordensträger.
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Doch bevor es zur Ordensverleihung kam, waren noch alle möglichen Regularien abzuwickeln. So informierte Kindler, es gebe in Schramberg Narren, die noch deutlich älter seien, als der heuer überall gefeierte 100-jährige Hansel. „Seckel waren in Schramberg schon viel früher da, denn nicht alle sind nach Amerika.“ Der Spruch des Schreiner Fuss ist wohlbekannt.
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Nach dem Jahresrückblick in zwei Sätzen, gab es einen ernsten Moment: Die Clubmitglieder erhoben sich und gedachten Martin Mettmann. Der „Socken“ war im vergangenen Jahr gestorben. Mettmann hatte die Schramberger Fasnet in vielen Funktionen geprägt.
Neuer, alter Orden
Apropos geprägt. Mit einem neuen Ordnen, richtig stabil aus Zinn gegossen statt aus Plastik, werden die Ordensträger künftig ausgestattet. Und die paar, die ein Teil aus Plastik hatten konnten ihren Dinger gegen einen rechten umtauschen.
Damit ist der Seckeles-Gäules-Orden „der schönste Orden im Bereich der Schwäbisch-alemannischen Fasnet noch schöner geworden“, wie Kindler feststellte. Er dankte dem Organisationsteam um Ulrike „Nucki“ Schmider und Rolf Bouchama mit einem Salatsieb, Bier und Sekt. Mit einer Stückzahl von 100 Orden sei man nun für die nächsten 100 Jahre gewappnet.
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Der größte Seckel ist schon da
Uwe Rettkowski hatte „vollkommen unvorbereitet“ ein ellenlanges Lobgedicht auf den Schreiner Fuss und die Seckel geschrieben. Er blickte beispielsweise auf die Bundestagswahl. An all die Wählerinnen und Wähler gewandt, die immer was zu meckern haben und die Schuld bei den anderen suchen, erklärte er: „Auf geht’s nach Amerika – der größte Seckel ist schon da.“
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Fips ist neuer Ordensträger – hochverdient
Ein Ordensträger müsse ein außerordentliches Engagement für die Da-Bach-na-Fahrt beweisen und ein außerordentlicher Seckel sein, wie Kindler ausführte. Beides treffe auf Fips zu.
In ihrer Laudation führte Nucki Schmider aus, Hettich sei 1987 erstmals Da-Bach-Na-gefahren, damals noch unter Mohrle Hafner. Insgesamt 14 Fahrten habe er absolviert und zweimal den ersten Platz belegt.
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Außerordentlicher Seckel
Seit 33 Jahren fungiere er als Sprecher am Bach, trete beim Hausball und Bach-na-Fahrer-Ball auf. Auch Da-Bach-na zu fahren habe er noch zweimal, nämlich 2020 und 24, versucht. Er sei aber jedes Mal spektakulär „abgesoffen“ und habe dabei gleich zwei Rekorde gebrochen: Noch nie in der 88-jährigen Geschichte der Da-Bach-na-Fahrt habe es ein Zuberkapitän geschafft, seine Füße beim Startschuss zwischen den Bohlen der Startrampe einzuklemmen.
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Letztes Jahr habe er es zwar in den Bach geschafft, aber nach paar Metern unter der Neuen Brücke „war Schluss.“ So habe Fips als ältester Fahrer sich den Batsch-Nass-Orden verdient.
Auch als Sprecher sei er ein Granatenseckel. So habe er mal einen hohen Ministerialbeamten von der Ehrentribüne zum Bierholen geschickt.
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Persiflage auf sich selbst
Peter Renz berichtete über den Seckeles-Gäules-Club als dem „hochrangigsten Verein der Schramberger Fasnet“ und „eine Persiflage auf sich selbst“. Entstanden sei er als Reaktion auf die „Ordensgeilheit der Elfer“.
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Er erinnerte an eine der beiden Ordensträgerinnen, die Wirtin der „Schönen Aussicht“ Margit Kaiser. Deren Katze habe als Vorkosterin im Lokal fungiert, so Renz: „Aber daran isch koiner gschdorbe.“ Zum Genderwahn meinte Renz: „Bei uns gibt‘s nur zwei Geschlechter: Nette Leut‘ und Arschlöcher.“
Rucksack für Brezeln
Zur Finanzierung der Sitzung hatte Renz diesmal einen Seckeles-Gäules-Rucksack aus „biofreiem Orginalbaumwollstoff oder so“ fertigen lassen. Mit einer Flasche Don Peter und Gummibärchen gabs den am Ausgang zu kaufen.
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Linsensupp mit Wursteinlage servierte das Kneipenteam zur Stärkung, bis die erlauchte Gesellschaft zum Gruppenfoto das Lokal verließ und die 118 Meter bis zur Schlüsselübergabe weiter zog.